Dienstag, 22. März 2011

22.03.11. - Dortmund

Ich bin wieder zuhause. Und das ist ganz schön komisch. Zuerst aber noch eine Zusammenfassung der letzten Tage in Neuseeland.

Samstag: Den Samstag hatten wir als Fahrtag eingeplant und sind bis nach OPUNAKE an der Westküste gefahren.Bei der Ankunft war es bereits elf Uhr und die Rezeption des Campingplatzes somit schon geschlossen. Wir wollten eigentlich einfach auf den Platz fahren und dort unser Zelt aufschlagen. Da hat uns die Schranke vor der Einfahrt jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um nicht alles einzeln auf den Platz tragen zu müssen, haben wir also doch noch an der Rezeption geklingelt, uns tausendmal entschuldigt und eingecheckt. Wie alle Neuseeländer war aber auch der Campingplatzbesitzer ein freundlicher Mensch, und hat sich in keinster Weise gestört gefühlt.
Das Klingeln hat sich übrigens nicht nur zur Überwindung der Schranke am Eingang als hilfreich erwiesen, sondern auch im weiteren Verlauf des Aufenthalts. Jegliche Räumlichkeiten wir Küche, Waschräume etc. waren nämlich durch einen Zahlencode gesichert, den man beim Einchecken erhielt. Als wir allerdings in die Küche gelangen wollten, tat sich nach Eingabe des Zahlencodes überhaupt gar nichts. Nach einigem Rumprobieren fiel mir schlauem Kopf aber auf, dass das von uns als eine "2" interpretierte Zeichen gar keine Zwei, sondern ein "Z" darstellen sollte. Danach öffneten sich auch alle Türen, ging eigentlich ganz einfach.

Hot Rods Ausstellung
Sonntag: Da auf unserem Campingplatz eine Hot Rods Ausstellung stattfand, mussten wir uns diese natürlich ansehen und beim Public Voting unsere Stimme für eines der Autos abgeben. Sebastian konnte sich für einige der Autos schwer begeistern und sogar mir haben ein türkis-weißer Buick mit passend lackiertem Wohnwagen und ein in einem sehr hübschen blau lackiertes Auto (Marke unbekannt) gefallen. Auf dem Weg zu den WAITOMO CAVES waren wir noch schwimmen (das Wasser war deutlich wärmer als auf der Südinsel) und haben dann am Campingplatz mit Pool und Trampolin eingecheckt. Sebastian hatte zuerst vor eine Höhlenwanderung mit Abseilen und Rafting (oder Tubing? bei diesen ganzen Funsportarten blick ich nicht ganz durch) zu machen, hat sich aber dann wegen des Preises und der wenigen Zeit, die man in der Höhle verbringt, doch dagegen entschieden.
Dafür haben wir dann abends noch eine kleine Nachtwanderung zu den Höhlen gemacht, wo man angeblich Glühwürmchen sehen sollte. Die haben wir allerdings nicht erblicken können, sondern haben uns lediglich von den Possums erschrecken lassen, die auf einmal bedrohlich am Wegesrand auf Bäumen lauerten. Außerdem waren wir noch in einer Höhle mit ganz vielen ekligen Spinnen, die aber auch nicht zum Ziel führte. Glühwürmchen haben wir also nicht gesehen, aber witzig war es schon.
Hobbinton

Montag: Sind wir nach MATAMATA gefahren, auch bekannt als HOBBITON. Dort wurden auf dem Gelände einer Schaffarm die Szenen aus Herr der Ringe gedreht, die im Dorf der Hobbits spielen. Auf dem Hinweg in den Süden haben wir den Abstecher dorthin noch ausgelassen, weil vom ursprünglichen Filmset nach Drehschluss nicht mehr viel übriggelassen wurde. Das Wirtshaus wurde abgebrannt und die Fassaden der Wohnhöhlen der Hobbits sind nicht mehr bunt gestrichen, sondern nur weiß getüncht (http://inhabitat.com/wp-content/blogs.dir/1/files/2010/10/Hobbiton-1.jpg). Allerdings haben wir zwischendurch von einem Pärchen, dass wir auf dem Campingplatz trafen erfahren, dass das Filmset nun wieder aufgebaut wurde, bzw. sogar durch weitere Höhlen ergänzt wurde, weil  bald "Der kleine Hobbit" gedreht werden soll.
Aus diesem Grund haben wir nun doch eine Tour gebucht und sind durch Hobbiton geschlendert. Mehr darf ich euch allerdings nicht erzählen, wir mussten Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen. Schließlich kennen wir jetzt auch schon die neuen Häuser und ihr nicht! Aber: kommt halt mal vorbei, dann lass ich eventuell mal die ein oder andere Insider Information verlauten ;)
Lämmchen füttern in Matamata
Ergänzt wurde der Aufenhalt in Hobbiton übrigens noch durch eine Sheepsheering-Show, die von einem einzähnigen Asiaten durchgeführt wurde.Ein weiteres Highlight für mich: Man durfte Lämmchen mit einer Flasche füttern.

Von Mtamata ging es dann RAGLAN, einem kleinem relaxten Örtchen mit vielen Surfstränden. Wir waren schwimmen (erschreckenderweise gab es mal wieder Sandflies am Strand. Da ich die Bisse erst für Einbildung hielt, hatte ich danach schon wieder 10 Stiche) und haben dann von unserem Zeltplatz direkt am Meer den Sonnenuntergang genossen.

One Tree Hill
Dienstag: Sind wir dann schon nach Auckland gefahren. Wir haben in der City Garden Lodge eingecheckt und das Zimmer, was uns als klein und mit Stockbett beschrieben wurde, stellte sich als dunkler Kleiderschrank heraus. Auf der Suche nach unserem Zimmer bin ich dreimal daran vorbeigelaufen, weil ich nicht mit Zimmern hinter der Veranda rechnete. Es war auf jeden Fall sehr klein und dunkel (wie ein Kleiderschrank halt), aber zumindest passten alle Sachen rein, die wir aus unserem El Cheapo ausräumten. Ein wenig hat es dann aber gestunken, da meine gesammelten Muscheln unwesentlich vor sich hindünsteten und der Gestank auch aus der Plastikdose den Weg ins Zimmer fand.
El Cheapo haben wir dann geputzt und gewaschen und sind abends zum Sonneuntergang noch auf den One Tree Hill (genau der Berg, über den U2 den Song geschrieben haben) gestiegen, auf dem gar kein Baum mehr zu sehen ist. Aber eine schöne Aussicht hatte man und der Sonneuntergang kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

"For free"
Am nächsten Tag haben wir uns dann schweres Herzens von El Chepo getrennt. Noch schwerer fiel uns allerdings der Abschied von unserem Survival Paket. Wir hatten in den 8 Wochen soviel Zeug angesammelt, das wir nicht mit nach Hause nehmen konnten (ich musste schließlich schon für meine Schuhe eine extra Tasche kaufen) und dachten, wir schaffen es, dies in den letzten Tagen zu verkaufen. Das hat allerdings nicht ganz hingehauen, und so haben wir am Ende unser Paket (Kühlbox, Besteck, Kühlakkus, Wäscheklammern, Kartenspiele, 3 teiliges Topfset, Repellentspray, Glas, Becher...) mit einem mit der Aufschrift "For Free. Enjoy!" beschrifteten Zettel einfach vor der Autovermietung abgestellt. Das tat im Herzen schon weh, aber mit dem Gedanken daran, dass man damit vielleicht doch noch jemand eine Freude macht, fanden wir das allemal besser als den ganzen Kram wegzuschmeissen. Wie glücklich wäre ich gewesen, wenn wir so ein tolles Set einfach auf der Straße gefunden hätten, wo ich mich doch schon über gefundenen Kakao freuen konnte.
Im Sky Tower


Nach Abgabe des Autos sind wir dann noch zu Fuß durch Auckland geschlendert (was gar nicht so hässlich ist, wie viele sagen), abends hab ich meinen Rucksack gepackt und wir waren zum Abschluss italienisch essen und im Irish Pub Bier trinken.

Donnerstag: Nach teurem Frühstück in Parnell kam im 9 Uhr der Aiport Shuttle in den ich schweren Herzens eingestiegen bin. Auf der Fahrt musste ich ein wenig weinen, weil die unglaublich tolle Zeit in Neuseeland für mich nun vorbeiging (glücklicherweise saß ich ganz hinten und keiner hats gesehen).
Am Flughafen dann mit all meinen Rucksäcken und Taschen eingecheckt (glücklicherweise musste ich nicht für Übergepäck zahlen) und dann ging es von Auckland nach Christchurch. Von dort über Sydney und Bangkok nach Dubai, wo ich mit Sebastian (der nachmittags von Auckland losgeflogen ist) zum Frühstück treffen konnte. Wir sind schon Jetsetter, gemeinsames Frühstück in Dubai, wie cool ist das denn bitte ;). Ich bin dann relativ zügig nach Düsseldorf weitergeflogen, während Sebastian noch 9 Stunden Aufenthalt in Dubai vor sich hatte.
Insgesamt habe ich über 30 Stunden im Flugzeug verbracht, die ich mir, da ich diesmal so gut wie gar nicht schlafen konnte (ohne Fensterplatz und ordentliches Tablett geht das einfach nicht), mit Filmeschauen und Musikhören verbracht habe. Meine persönlichen Emirates Album Charts lauten nach intensiven Musikgenuss wie folgt:

1. Arcade Fire - The Suburbs (Ready To Start - geht nie wieder aus meinen Ohren)
2. Pearl Jam - Ten (Alive - begleitet mich seit Jahren)
3. Radiohead - OK Computer (Exit Music (For A Film)  - wie Recht sie haben)
4. Dire Straits - Brothers in Arms (Brothers in Arms - Klassiker)
5. The Flaming Lips - Yoshimi Battles The Pink Robot (Do You Realize - Live your life to the fullest!)
6. 7.  Belle And Sebastian - Write About Love (I Want The World To Stop - wer möchte das nicht manchmal)
Simon & Garfunkel - Bridge Over Troubled Water (El Condor Pasa - muss sich hinter dem titelgebenden Song nicht verstecken)

Jetzt wisst ihr das und könnt bei eurem nächsten Emirates Flug direkt die von mir genannten Alben anspielen, da braucht ihr gar nicht mehr lange suchen. Nett von mir, oder?
Nachdem ich "Exit Music" dann auch ziemlich zum Ende des Fluges hörte habe ich auch direkt begonnen Melancholie mit Depression zu verwechseln und wollte eigentlich gar nicht aus dem Flugzeug steigen. Sitzenbleiben und einfach wieder mit zurückfliegen war aber auch nicht erlaubt, so dass ich in Düsseldorf dann doch die Maschine verlassen musste.
Als ich dann also vollbepackt mit meinen Sachen aus dem Flughafen taumelte und dort mein liebster Bruder inklusive einem Schild mit meinem Namen drauf, auf mich wartete, hab ich mich dann doch gefreut wieder zuhause sein. Ist auch ganz schön hier. Die vielen lieben und tollen Menschen, das Pony, die Katze, die Lemmis, mein eigenes Bett, meine eigene Dusche und und und...... Aber trotzdem erst mal wieder eine Umgewöhnung nach 8 1/2 Wochen Freiheit und täglich neuen Eindrücken von umwerfenden Landschaften. Ich möchte auf jeden Fall irgendwann noch mal ins lovely New Zealand, weil es einfach so unglaublich toll war!

Liebe, Love, Peace und ich,
Dana

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