Freitag, 23. September 2011

It`s nothing!

Südafrika - da könnte ich einige Geschichten drüber erzählen. Schließlich habe ich dort schon einige Trainingslager verbracht und viele tolle Zeiten erlebt. Was mir allerdings sicherlich immer in Erinnerung bleiben wird, ist der Auftritt von Officer Petersen und seinem schweigsamen Partner little Joe. 

Mit der ganzen Trainingsgruppe machten wir von Stellenbosch einen Ausflug zum nahgelegenen Weingut Rust en Vrede - eines der schönsten und stimmungsvollsten Weingüter in der Region, welches von den meisten in unserer Gruppe noch nicht besucht worden ist. Wenn man in Südafrika ist, gerade in der Kapregion, darf ein Ausflug zu einem der zahlreichen  Weingüter ja sowieso nie

fehlen. Wir hatten vorher schon das Weingut des berühmten US-Amerikanischen Golfspielers Ernie Els besucht, das gerade auch wegen seiner Lage und der überwältigenden Auffahrt hoch zu seinem Haupthaus ein Besuch wert ist. Auf seiner Terasse hat man einen herrlichen Blick über einen Großteil
Auf dem Hinweg war noch alles gut
des Tales und die vielen Weinberge die sich an das Gut anschließen. Ein weiteres Highlight ist der Trophähen Raum des Golfers, wo einige Errungenschaften stehen und Fotos mit Prominenten Besuchern und Freunden des US-Stars, unter anderem Sylvester „Rocky“ Stallone.
Danach ging es zu besagtem Weingut Rust en Vrede, auf das wir alle aufgrund der Erzählungen richtig gespannt waren. Leider sollten wir das Weingut an diesem Tag nicht mehr erreichen...

Wein soweit das Auge reicht
Auf dem Weg zu den Auffahrten eines jeden Gutes stehen die obligatorischen Schranken, an der sich jeder Besucher anmelden muss um Zugang zum Gut zu erlangen. Vor unserem Mietwagen, einem goldener Chevrolet Cruze, hielt bereits ein Lieferwagen eines lokalen Cateringservices, der aber offensichtlich - wie es sich später herausstellen sollte, an der falschen Schranke, sprich an der Auffahrt zum falschen Weingut befand. Der Fahrer war wohl etwas spät dran und fuhr voller Elan und Esprit, aber leider auch ohne Umsicht und Vorsicht Rückwärts… in unseren kleinen goldenen Chevy und bohrte SEINE Anhängekupplung in UNSERE Stoßstange.
Der Lieferwagen
Der Fahrer - das muss man ihm lassen gestand seine Schuld ohne Murren ein, bat aber darum erst seine Waren am Weingut nebenan aus liefern zu dürfen, was wir ihm schweren Herzen zugestanden, in der Hoffnung auf eine ehrliche Haut (ein Foto vom Lieferwagen machten wir trotzdem) oder zumindest keinen Hinterausgang auf dem Gut.. ;-D
Da der Mietwagen nun mal ein Mietwagen ist und die Mietwagenfirma in der Regel das Geld für die Reparatur eines Mietwagens vom Mieter oder einem evtl. schuldhaften Unfallgegners des Mieters einfordert, fassten wir als Mieter den Entschluss die Polizei hinzuzuziehen, um nicht auf etwaigen Kosten als unschuldige Mieter sitzen zu bleiben.

... Und die kamen auch gleich, nachdem wir alle Wasservorräte in der sengenden Hitze aufgebraucht, eine Weinrebe des nahen Gutes leer gepflückt hatten und wir ernsthaft Sorgen bezüglich des immer noch fehlenden Caterers machten. Als wir uns schon ohne Hoffnung auf Rettung in den Schatten des Mietwagen verzogen hatten und unser Jüngster eine ähnliche Laune wie die „Diva“ aus der Snickers Werbung hatte, erschien endlich die südafrikanische Polizei..
Der Polizeiwagen, ein Pickup mit einem Käfig für den Arrest von Deliquenten auf der Ladefläche, hielt vor uns, und ein breit lächelnder Polizist entstieg dem Fahrzeug mit den Worten "Hey Guys. I`m Officer Petersen, this is my Partner little Joe..” Worauf er in schallendes Lachen verfiel, LITTLE Joe war nämlich deutlich über 2m und damit alles andere als klein.. Als Officer Petersen unsere erstaunten Gesichter sah, ergänzte er nicht ohne von einem bis zum anderen Mundwinkel zu lachen: „His father is named Joe as well and he is much bigger than his son.“ Wieder ein brüllendes Lachen, „ So we are here to help you what is your problem?”
It`s nothing
Wir schilderten ihm die Situation, er betrachtete kurz unseren Wagen und setzte sein strahlendes Lächeln auf und sagte: „Oh that’s nothing“ Wir stimmtem ihm im Bezug auf die Größe der Macke zu, schließlich war das für einen südfrikanischen Mietwagen wirklich nichts schlimmes, dennoch als korrekte Deutsche wollten wir was schriftliches für die Mietwagenfirma haben und erläuterten Officer Peteresen unser Anliegen..

„Oh it’s nothing, the Rental Service will do nothing..”
Wieder gaben wir ihm Recht (den wahrscheinlich würde die Firma den Wagen wirklich nicht reparieren, aber trotzdem die Kosten dafür einsacken) und wieder dieses Lachen des Polizisten. Er verlangte mein Handy mit den Worten er werde das mal eben mit der Firma klären.. Verdutzte Gesichter, aber das Handy wurde genauso verdutzt ausgehändigt, worauf der Officer tatsächlich kurzerhand unsere Mietwagenfirma anrief..
„Hey here is Officer Petersen….“
Wir versuchten dem Gespräch und den schnellen Wechseln zwischen Afikans und Englisch zu folgen… erfolglos… Ratlose Gesichter…
Officer Petersen gab mir mein Handy zurück und sagte: “Ok, I handled it for you.. Everything is done..“

Ich bedankte mich artig, wollte aber auch nicht ohne eine schriftliche Bestätigung nicht das Feld räumen.. Ich erklärte ihm augenzwingernd, das wir Deutschen bei all diesen Dingen sehr korrekt sind und wir unmöglich ohne etwas in der Hand bei der Mietwagenfirma auftauchen könnten. Wieder dieses herzliche Lachen und der Hinweis er werde einen „Case“ anlegen, wir könnten morgen diese „Casenumber“ telefonisch erfragen.. mit der Nummer die wir dann noch von der Seite seines Wagens abschreiben mussten.. Herrlich diese südafrikanische Lockerheit.. ;-D

Unfallvermeidung - einfach nicht von der Stelle bewegen
Tatsächlich bekamem wir am anderen Tag eine „Casenumber“ mitgeteilt - mündlich, nicht schriftlich und wofür die Nummer war, wissen am Ender nur Officer Petersen und evtl. noch die Versicherung..
Am Ende also hat doch Officer Petersen mit seiner herzlichen und lockeren Art „gewonnen“ - die Deutschen hatten nichts schriftliches in der Hand, aber irgendwie geht’s es in diesem herrlichen Land doch immer irgendwie weiter…



Der Ort des Geschehens
Als der Wagen noch ganz war...

3. Gründe, warum ich unbedingt nach Südafrika möchte: 

1. Die wunderbaren Sonnenuntergänge






2. Ich möchte unbedingt mal eine Safari mitmachen...


3. Pinguine beobachten fände ich auch ganz klasse



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